Dürnau wird zum Dorf der Kunst


3U2A5530Bei der Dürnauer Kunstnacht schwärmten wieder viele Besucher vom Schlosshof aus in die Straßen des Voralb-Ortes zu allerlei Kulturaktionen. 

Im angenehm schattigen Dürnauer Backhäusle steht Bürgermeister Markus Wagner. „Das ist ja toll“, sagt er und deutet auf die auf den Tischen aufgereihten bunten Drahtfiguren. Sie sind von Schülern der Dürnauer Grundschule gebastelt worden. Dann schaut Wagner auf seine Armbanduhr. „Oh“, sagt er, „jetzt muss ich aber schnell zum Schlosshof, meine Schicht fängt gleich an.“ Getränke ausschenken müsse er, sagt er und ist weg.

Die Kunstnacht hat am helllichten Tag begonnen. Bereits nachmittags um drei. Und zwar mit der kunstvollen Musik des Bläserensembles des Posaunenchores Dürnau/Gammelshausen auf dem Schlosshof. Bunt und quirlig präsentieren sich hier bei strahlendem Sonnenschein die Stände verschiedenster Künstler und Kunsthandwerker. Hier schlägt das Herz der Kunstnacht. Und von hier aus strömen die Besucher hinaus in das Dorf zu vielfältigen Kunstaktionen und Ausstellungen.

Etwa zur „Disco Box“ beim alten Schulhaus. Die ist eigentlich die Dürnauer Bücherzelle. Aber für die Kunstnacht ist sie mit schwarzem Stoff ausgelegt. Öffnet man die Türe stößt man auf eine rotierende Discokugel die glitzernde Sterne auf den schwarzen Stoff zaubert. Auf den vor der Bücher­­zelle aufgestellten Lesestühlen sitzt ein kunstinteressiertes Paar. „Wir sind aus Göppingen extra zur Kunstnacht her gefahren“, meint die Frau. Gelohnt habe es sich auf jeden Fall, da sind sich die beiden einig. Sie erzählen, dass sie gerade bei der Lesung der Donzdorfer Pfarrerin und Krimiautorin Kathinka Kaden waren. „Das war toll, ich habe das Buch gleich gekauft“, erzählt die Frau.

Im Dürnauer Rathaus dagegen herrscht meditative Stille. Eine Besucherin betrachtet versunken die Exponate von Inge Czemmel, von deren Kunst sie begeistert ist. „Man entdeckt so viel, die Farben und die Details“, sagt sie. Rosemarie von Degenfeld begeistert sich vor allem für das Kinderprogramm in der Schlossstraße. „Ich bin ja hin und weg von dem Zauberer“, berichtet sie, während sie sich über den Schlosshof treiben lässt. „Ich habe allergrößten Respekt vor den Organisatoren Annemone Hilsenbeck und Detlev Schorlau“, sagt sie, „das alles auf die Beine stellen ist wirklich eine Leistung“.  Annemone Hilsenbeck ist die Vorsitzende des Dürnauer Kulturvereins Kuldür, der für die Kunstnacht verantwortlich zeichnet. Detlev Schorlau ist ein mit der lokalen Szene gut vernetzter Künstler.

3U2A0805Unterdessen bauen sich Bianca Müller und Thomas Faupel mit ihren Instrumenten auf der Bühne auf dem Schlosshof auf. Mit viel Applaus werden die drei Songs aufgenommen, die das Duo spielt. „Wir haben für jede Generation einen Song“, erklärt Faupel, „Knocking On Heavens Door, The Scientist, und Too Close.“ Beim Steak- und Wurststand sitzen die Fünftklässlerin Elena und der Drittklässler Marius. Sie denken gerade darüber nach, was bis jetzt das beste an der Kunstnacht war. Bei ihrer Diskussion stehen die „Schrägen Vögel“ hoch im Kurs, aber auch das Kinderprogramm. Schließlich sind sie sich einig: „Das Gralglas-Museum war richtig interessant“.

Durch die Fenster des Mu­seums hört man den auf dem Schlosshof hämmernden Schmied Herbert Häbich. Der aus Süßen stammende Künstler schmiedet dort seine Skulpturen. In der Brühlstraße  stellt die Künstlerin Elisabeth Ruhland ihre Skulpturen aus. In der Garage zeigt Dietrich Mackh seine Radierungen.

Mit Einbruch der Dämmerung verwandelt sich die Kunstnacht in eine rauschende Kunstparty. Die Jazzmusiker von „Take V“ haben die Bühne geentert und die Kunstnachtbesucher grooven in ihrem Takt. Am Ende stehen die Feuermagier, die mit ihren Fackeln flammende Bilder in die Nachtschwärze zeichnen.

 weiterführende Links: 
- Bildergalerie
- Bericht bei der NWZ

Bericht von Jens Buchholz

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